Häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen

Wer lebt ohne zu fragen, lebt nicht wirklich.

Platon

Die Kinder spielen bei jedem Wetter draußen – bei Sonne, Regen und Schnee. Ausgestattet mit der richtigen Kleidung haben die Kinder zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter Spaß daran, sich im Freien aufzuhalten. Die Kinder lernen mit Kälte und Nässe umzugehen und bleiben dann in Bewegung. Pfützenspringen an einem für Erwachsene perfekten Sonnentag ist einfach nicht möglich.

Auch das Vesper und sämtliche Angebote finden im Freien statt. Ausnahmen bilden nur Tage mit starkem Regen oder extremer Kälte. Bei starkem Regen halten wir uns meist bis einschließlich des Vespers in der Hütte auf und spielen danach unter dem schützenden Blätterdach des Waldes oder gehen im Wald wandern. Während der kalten Jahreszeit wird in der beheizten Hütte gevespert, gesungen, gebastelt und gelesen, danach wird wieder draußen gespielt oder gewandert.

Bei Gefahren wie Gewitter und Sturm sowie bei sehr kalten Temperaturen suchen die Gruppen die Schutzhütte auf. Bei Sturmwarnungen findet die Betreuung der Kinder außerhalb des Waldes statt.

Da die Kinder die meiste Zeit in Bewegung sind, wird ihnen selten kalt. Voraussetzung ist den Temperaturen angepasste Kleidung wie z. B. Wollunterwäsche und dicke, wasserdichte Schuhe. Der Aufenthalt im Freien, auch bei Wind und Wetter, stärkt die Immunabwehr, sodass die Kinder deutlich weniger erkältet sind als Kinder, die sich den ganzen Tag in geschlossenen Räumen aufhalten. Deutlich geringer ist im Freien auch die Ansteckungsgefahr.

Für körperlich behinderte Kinder ist der Waldkindergarten nur bedingt geeignet. Sprach- und hörgeschädigte Kinder sowie sehr bewegungsfreudige Kinder finden sich im Waldkindergarten sehr gut zurecht, da sie hier auch Ruhe und Ausgleich zum „Alltag“ erleben können.

Kinder, die ihren natürlichen Bewegungsdrang ausgelebt haben und sich und ihren Körper und dessen Bedürfnisse gut kennen, können in der Schule tatsächlich besser stillsitzen. Untersuchungen zeigen, dass Waldkindergartenkinder im Vergleich zu Hauskindergartenkinder in der Schule überwiegend besser abschneiden, besonders in den Bereichen „Motivation-Ausdauer-Konzentration“, „Sozialverhalten“ und „Mitarbeit im Unterricht“, aber auch im musischen, kognitiven und körperlichen Bereich.

Siehe hierzu auch die Studie von Dr. Peter Häfner.

Die Kinder waschen sich vor dem Essen die Hände mit einer biologisch abbaubaren Seife und Trinkwasser, das von den pädagogischen Fachkräften mitgeführt wird. Für die „kleinen und großen Geschäfte“ gibt es spezielle unbespielte Plätze; sollte ein Kind Stuhlgang haben, graben die Kinder mit Hilfe der pädagogischen Fachkräfte ein Loch und schaufeln es anschließend wieder zu (erfahrungsgemäß wird der Stuhlgang meist zu Hause erledigt). Toilettenpapier, Desinfektionstücher und eine kleine Schaufel zum Vergraben werden von den pädagogischen Fachkräften mitgeführt. In der Hütte befinden sich Toiletten, die für kleinere Kinder oder bei starkem Frost zur Verfügung steht.

Im Übrigen finden es Kinder eher natürlich ihre Notdurft in der Natur zu verrichten und haben damit weniger Probleme.

Vor Zecken schützen festes Schuhwerk, lange Kleidung und eine Kopfbedeckung. Auf heller Kleidung sind Zecken leichter zu entdecken! Die Kinder bringen immer wieder einmal eine Zecke mit nach Hause. Daher sollten sie täglich am ganzen Körper nach Zecken abgesucht und die Kleidung ausgeschüttelt werden. Grundsätzlich sind Zeckenbisse harmlos. Entdeckt und entfernt man die Zecke frühzeitig z.B. mit einer Zeckenzange aus der Apotheke, ist die Gefahr einer Infektion gering, denn die Krankheitserreger werden erst nach längerem Verweilen der Zecke im Körper ihres Wirts abgesondert.

Der Fuchsbandwurm gelangt über die Aufnahme von Fuchsbandwurm-Eiern aus dem Kot des Fuchses in den Fehlwirt Mensch. Allerdings: trotz aller Forschungen und der Entnahme von Proben konnten noch auf keiner Waldbeere oder keinem Pilz je Eier des Fuchsbandwurmes gefunden werden. Zu den Regeln hier gilt: Grundsätzlich darf nichts aus dem Wald in den Mund genommen werden.

Mit den allgemeinen Waldregeln, z. B. nichts aus dem Wald essen und keine Tiere oder deren Exkremente berühren sind die Kinder gut vor Tollwut geschützt.

Der Aufenthalt in der Natur führt sehr oft auch zu Begegnungen mit giftigen Pflanzen. Kinder müssen lernen, nicht auf eigene Faust Blätter oder Pflanzenfrüchte zu probieren.

Die pädagogischen Fachkräfte haben einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert und frischen diesen in regelmäßigen Abständen auf. Sie haben eine Erste-Hilfe-Tasche in ihrem Rucksack. Des Weiteren verfügen sie über ein Handy, mit dem sie Eltern, den zuständigen Arzt oder andere Stellen erreichen können.

Im Umgang mit der Natur und auch untereinander gibt es feste Regeln, die mit den Kindern erarbeitet und somit für sie nachvollziehbar sind. Sie werden täglich mit den Gegebenheiten konfrontiert und erlangen dadurch das natürliche Verständnis, der Wichtigkeit ihrer Einhaltung.

Bei Personalausfall durch Krankheit, Urlaub oder Fort- und Weiterbildung wird die Vertretung durch das pädagogische Personal untereinander geregelt, soweit dies der Personalschlüssel zulässt.

Sind Personalausfälle intern nicht kurzfristig aufzufangen, greifen wir auf Eltern zurück, die sich im Vorfeld schriftlich dazu bereit erklärt haben, uns bei Mitarbeiterausfall zu unterstützen. Zusätzlich werden die Eltern darum gebeten ihre Kinder wenn möglich Zuhause zu lassen.

Sollte es durch das pädagogische Personal und die Unterstützung der Eltern nicht möglich sein den Mindestpersonalschlüssel aufrecht zu erhalten, muss die Einrichtung für diese Zeit geschlossen werden.